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FedExCup Playoffs 2025: Millionen, Mentalität und der Weg zur Golflegende

Golf aktuell

FedExCup 2025- Erste Entscheidung im TPC Southwind

Der Sommer der Entscheidungen auf der PGA Tour und damit im prestigeträchtigen FedExCup 2025 hat begonnen. Mit einem Auftakt, der es in sich hatte, starteten die Profigolfer im traditionsreichen TPC Southwind in Memphis, einem Platz, der seinen Ruf als Prüfstein für Präzision und mentale Stärke eindrucksvoll bestätigte. Auf 6.660 Metern Länge verzeiht das Par-70-Layout keine Unachtsamkeit. Wasserhindernisse sind omnipräsent, Bunker wurden strategisch dort platziert, wo sie am meisten wehtun, und die kleinen, schnellen Grüns zwingen selbst erfahrene Profis zu kontrollierten Annäherungsschlägen und exaktem Kurzspiel. Wer hier bestehen will, muss jede Bahn taktisch spielen – und Nerven wie Drahtseile haben.

Schon ab dem ersten Tag deutete sich an, dass das Rennen um den FedExCup 2025 erbarmungslos geführt würde. Justin Rose präsentierte sich in bestechender Form. Mit einer nahezu fehlerfreien 64er Runde eröffnete er das Turnier und ließ sich auch in den Folgetagen nicht aus der Ruhe bringen. Besonders an der elften Bahn, einem Par 3 mit Inselgrün über rund 140 Meter, demonstrierte er eindrucksvoll seine Klasse. Nur wenige Spieler schlugen das Grün hier direkt an – Rose landete seinen Ball zentimetergenau, das Birdie war fast eine Formsache. Ein Schlag zu kurz und man badet im Wasser, ein Schlag zu lang – und der Ball rollt in einen der hinteren Bunker. Doch Rose blieb stoisch, fokussiert und kontrolliert. Tommy Fleetwood stand ihm in puncto Konstanz kaum nach. Sein langes Spiel war überragend – Drives präzise wie mit dem Laser gezogen, Fairways wie am Fließband getroffen. An der fünften Bahn, einem nur 370 Meter kurzen Par 4, das jedoch durch ein schmales Fairway, einen schwer erreichbaren Grünbereich und windanfällige Bedingungen zur Herausforderung wird, legte Fleetwood ein Wedge einen knappen Meter ans Loch. Der Birdie war reine Formsache. Doch ausgerechnet auf den letzten Löchern, als sich das Klassement zuspitzte, vergab er zwei klare Birdiechancen – darunter ein kurzer Putt an der 18. Genau diese kleinen Fehler summierten sich am Ende und verhinderten seinen ganz großen Triumph. Das Turnier in Memphis hatte aber nicht nur Gewinner. Für Min Woo Lee und Cam Davis war an diesem Punkt der Playoffs Schluss. Beide verpassten den Cut und damit auch die Chance auf das nächste große Event – das BMW Championship in Baltimore. Für sie bedeutete das frühe Aus nicht nur das Ende des FedExCup-Traums, sondern auch das Verpassen wertvoller Preisgelder und Rankingpunkte.

Zweite Entscheidung in den Playoffs im Caves Valley Golf Club

In Baltimore wurde die Dramatik dann noch einmal überboten. Der hügelige, über 7.000 Meter lange Caves Valley Golf Club präsentierte sich mit schnellen, schwer lesbaren Grüns, dichten Fairway-Rändern und einem anspruchsvollen Layout, das jeden Fehler sofort bestrafte. Robert MacIntyre, der mutige Schotte, ging früh in Führung und beeindruckte vor allem mit seiner Spielweise auf den langen Par-4-Bahnen. Die 14. Bahn, ein über 450 Meter langes Par 4 mit erhöhtem Grün und tiefem Frontbunker, schien ihm zu liegen. Mit einem kraftvollen Drive, einem präzisen Eisen und zwei kontrollierten Putts spielte er ein Lehrbuch-Par – das schien die Richtung für den Finaltag vorzugeben. Doch am Sonntag änderte sich alles. Auf den ersten fünf Löchern verlor MacIntyre drei Schläge – ein unglücklicher Dreiputt an der zweiten, ein verschlagener Drive ins Rough auf der vierten undein knapp verzogener Approach an der fünften Bahn brachten ihn aus dem Rhythmus. In dieser Phase wuchs Scottie Scheffler über sich hinaus. Sein Spiel war eine Meisterklasse an Struktur, Klarheit und mentaler Stärke. Die Schlüsselszene des gesamten Playoffs – und vielleicht der Saison – ereignete sich an der 17. Bahn, einem mittellangen Par 4 mit einem zweistufigen Grün, das zu den schwierigsten der Tour zählt. Scheffler hatte seinen zweiten Schlag leicht zu kurz gelassen. Sein Ball lag auf dem Vorgrün, etwa 25 Meter vom Loch entfernt. Der Chip schien riskant – ein klassischer Zwei-Putt hätte gereicht, um Par zu retten. Doch Scheffler entschied sich für die Offensive. Der Ball rollte kerzengerade über den Übergang zwischen Vorgrün und Grün, nahm exakt die Break-Linie – und verschwand im Loch. Ein Birdie im entscheidenden Moment, das ihn erstmals in Führung brachte. Die Fans rasteten aus, MacIntyre war sichtbar geschockt. Mit einem konzentrierten Par auf der 18 beendete Scheffler das Turnier – und sicherte sich damit seinen fünften Titel der Saison sowie die Führung im FedExCup. Besonders erwähnenswert war, dass er diese Leistung ohne seinen etatmäßigen Caddie Ted Scott erzielte, der aus privaten Gründen nicht mitreisen konnte. Stattdessen unterstützte ihn Michael Cromie, ein alter College-Freund – ein beeindruckendes Zeichen für Schefflers Selbstvertrauen und Flexibilität. Das Preisgeld in Baltimore lag – wie bereits in Memphis – bei 20 Millionen US-Dollar, von denen etwa 3,6 Millionen an den Sieger gingen. Damit festigte sich auch die Ausgangslage für das große Finale der PGA Tour: die Tour Championship in East Lake.

 

Ausblick auf das Finale des FedExCup 2025 in Atlanta

In Atlanta steht nun alles auf dem Spiel. Der traditionsreiche East Lake Golf Club ist ein Par-70- Kurs mit rund 6.600 Metern, bekannt für seine steilen Anstiege, welligen Grüns und die psychologische Last, die jeder Schlag hier mit sich bringt. Besonders Loch 16, ein fast 440 Meter langes Par 4, gilt als Schlüsselstelle. Das leicht erhöhte, schwer zu treffende Grün wird von zwei tiefen Bunkern flankiert – hier entscheidet sich oft, ob eine Runde kippt oder getragen wird. Anders als in den Vorjahren starten 2025 alle 30 qualifizierten Spieler bei Even Par. Kein Startvorteil, kein Vorsprung – jeder hat dieselbe Chance. Wer über vier Tage die niedrigste Gesamtschlagzahl erzielt, gewinnt den FedExCup.

 

18Millionen Dollar Preisgeld und der Ryder Cup

Neben dem Prestige geht es um nichts Geringeres als um 75 Millionen US-Dollar Gesamtpreisgeld – allein 18 Millionen entfallen auf den Sieger. Selbst der letzte Platz im Feld wird mit rund einer halben Million Dollar vergütet. Doch bei aller monetären Dimension ist es vor allem der emotionale Wert des Sieges, der zählt: Der Eintrag in die Geschichtsbücher, die Krönung einer langen Saison und die Chance, als dominierender Spieler auch zum Ryder Cup anzureisen. Im Schatten des großen Finales laufen die letzten Tage der Ryder-Cup-Nominierungsphase. Für das US-Team sind Spieler wie Scheffler, Schauffele, Henley und DeChambeau gesetzt. Harris English dürfte mit seiner starken Playoff-Form ebenfalls sicher im Team stehen. Dahinter wird es spannend: Justin Thomas, Patrick Cantlay und Collin Morikawa kämpfen nicht nur um Ergebnisse, sondern um Relevanz im aktuellen Weltklasse-Golf. Europa hingegen setzt auf Kontinuität. Rory McIlroy ist der unumstrittene Anführer, Viktor Hovland, Fleetwood, Tyrrell Hatton und Justin Rose sind ebenso sicher dabei. Um den letzten automatischen Startplatz kämpfen Shane Lowry und Rasmus Højgaard Kopf an Kopf. Und dann ist da noch Robert MacIntyre, der sich trotz des dramatischen Sonntags in Baltimore mit seinem zweiten Platz in den Fokus gespielt hat. Vielleicht war es genau diese Erfahrung, die ihn zu einem echten Ryder-Cup-Spieler macht: gestählt, enttäuscht, aber motiviert wie nie.Was in den letzten beiden Wochen sichtbar wurde, war Golf auf absolutem Weltklasse-Niveau. Justin Rose zeigte, dass Erfahrung und Coolness noch immer Turniere entscheiden können. Scottie Scheffler hingegen demonstrierte, warum er momentan als der konstanteste und nervenstärkste Golfer der Welt gilt. Jetzt jedoch beginnt das letzte Kapitel dieser Saison. In East Lake wird sich nicht nur zeigen, wer der FedExCup-Champion 2025 wird – es ist der ultimative Test vor dem Ryder Cup. Wer hier siegt, wird mit breiter Brust zum größten Mannschaftswettbewerb des Golfsports reisen.

Noch vier Tage und 72 Löcher

– dann ist klar, wer zur Legende wird. Doch es geht längst nicht mehr nur um Trophäen oder Schecks. Es geht um Stolz, Nationalfarben, Geschichte. Es sind die Wochen, in denen Sieger geboren und Legenden geschrieben werden. Und die ganze Golfwelt schaut hin.
Carina Lange, Personal Trainerin im move.room Leipzig, im Portrait

Carina Lange

Personal Trainerin